2. Februar 2017
Köln, Rheinufer
In dieser Woche habe ich mir wieder meinen Lieblingsfilm Nummer 1 angesehen „UNTER DER SONNE DER TOSKANA“ (Touchstone, 2004) und auch beim gefühlten 75. Ansehen dieses Films entdecke ich immer wieder neue Details und höre und sehe Dinge, die mich zum Denken anregen.
Nach dem schrecklichen Aus ihrer Ehe gönnt sich die vom Leben enttäuschte Schriftstellerin eine Toskana-Rundreise und durch versteckte Zeichen entschließt sie sich von einer Sekunde auf die nächste, ein baufälliges Haus „unter der Sonne der Toskana“ zu kaufen und ihr altes Leben in San Francisco aufzugeben. Doch nach kurzer Zeit alleine in einem fremden Land und in einem großen Haus fragt sie sich, ob sie das Richtige getan hat. Sie wollte ursprünglich eine Familie in diesem Haus sehen, eine Hochzeit feiern und das Glück wieder in ihr Leben lassen, aber stattdessen spürt sie nur Einsamkeit.
Einer ihrer ersten Bekanntschaften zeigt ihr dann folgendes Bild auf:
Vor vielen Jahrzehnten, noch bevor es die heutigen Hightech-Züge gab, haben die Menschen von Wien nach Trieste durch einen steilen Pass im Gebirge Schienen verlegt. Das taten sie mit dem Wissen, dass es noch keinen Zug gab, der die Strecke schaffen konnte.
Sie dachten sich aber: „DER ZUG WIRD KOMMEN!“ Eines Tages wird hier ein Zug fahren.
Heute fährt er. Und wie der Film ausgeht könnt ihr euch sicherlich denken. Außerdem will ich nichts verraten.
Auch, wenn wir nicht immer alles sofort verstehen, nicht abwarten können, an das zu kommen, was uns angeblich sofort glücklich machen würde, sollten wir uns vor Augen halten, dass wir jeden Tag mit den Vorbereitungen dafür beginnen können.
Leiten wir das Neue ein. Verlegen wir jetzt schon einmal die „Schienen“, damit alles bereit ist.
Wir signalisieren damit anderen, aber vor allem uns und unserem Unterbewusstsein, dass wir bereit sind. Bereit für die Veränderung.
Ein weiteres schönes Bild, das genau da anschließt, begegnete mir im gleichen Atemzug. Wenn ich jetzt das Wort „Marienkäfer“ höre, zucke ich im positiven Sinne zusammen.
Ein junges Mädchen macht sich auf den Weg, um Marienkäfer zu suchen. Das kennen wir wahrscheinlich alle aus unserer Kindheit. Doch egal, wo sie sucht, sie findet keinen einzigen. Völlig entmutigt setzt sie sich ins Gras und entschließt sich, Pause zu machen und die Sonne zu genießen. Dann döst sie ein. Als sie aufwacht, ist sie übersät von Marienkäfern.
Kitschig würden jetzt vielleicht einige sagen. Ja vielleicht, aber eigentlich eine Lektion für’s Leben.
Nicht suchen, sondern finden lassen. Für etwas arbeiten, aber auch loslassen können. Inne halten. Dann kommt es. Eigentlich nur dann.
Dinge ändern sich, manchmal brauch es nur ein wenig Zeit. Manchmal auch mehr Zeit. Geduld ist für uns alle schwer, da bin ich mir sicher. Es ist vor allem viel Arbeit.
Wir müssen unsere „Schienen“ verlegen und zwar täglich und stetig. Dahin, wohin unser Zug fahren soll. Darüber muss man nachdenken. In meinem COACH ME diese Woche spreche ich die Eckdaten für eine solche „Streckenerschließung“ auch an.
1. Sich die Welt angucken. Dann weiß man auch, wohin die Reise gehen soll.
2. Positiv in jeden Tag starten. Dann macht sich die Arbeit gleich leichter.
3. Inne halten. Genießen. Auf das schauen, was man hat. Dankbar sein. Weitermachen.
Wir alle stehen den alltäglichen Herausforderungen gegenüber. Dem Wetter, das uns besonders in diesen Monaten ziemlich runterzieht. Den minütlich veröffentlichten Botschaften – oder sollte ich lieber Tweets sagen – aus Washington. Syrien. Kriminalität an jeder Straßenecke, etc..
Aber es gibt auch Highlights und die Chance, es sich schön zu machen – für sich selbst zu sorgen.
Auch das ist mit dem „Schienenverlegen“ gemeint. Wohin soll euer Zug fahren? Stellt euch diese Frage und fangt an.
Wenn ihr das hier lest, bin ich bereits ÜBER DEN DÄCHERN DER STADT.
Genauer gesagt ÜBER DEN WOLKEN. Meine Lieblingsinsel wartet für drei Tage auf mich.
Vielleicht führen meine Schienen dorthin. Und dann kommt mein Zug. Und dann hat er bestimmt auch Marienkäfer dabei.
Ich berichte und freue mich auf eine neue Woche mit euch!
Euer Gerrit
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