21. März 2017

Irgendwo über den Wolken zwischen Hamburg und Köln

Komme gerade von meinem ersten Drehtag für einen ganz tollen TV-Beitrag. Durfte heute mit einer Mutter drehen, die es liebt, zu singen, die das „Mehr“ in sich rauskitzeln will und mit ihrer Stimme zeigen möchte: „Hier bin ich!“ Ich habe die großartige Aufgabe, sie dabei zu unterstützen und mit ihr daran zu arbeiten, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die funkelnden Augen, die spürbare Aufregung und das Gefühl und die Dankbarkeit, mit seinen Wünschen und Träumen ernst genommen zu werden, sind dabei für mich die schönsten Begleiterscheinungen eines solchen Drehtages. Demnächst dann alles zu sehen bei RTL.

Und genau EIN gefallener Satz der Gespräche von gerade hat mich jetzt zum Schreiben dieses Textes im wackelnden Flugzeug animiert und inspiriert, denn er geht mir nicht mehr aus dem Kopf: „Das alles ist so aufregend und tut so gut, dass man jetzt schon wieder Angst vor dem „Danach“ hat, wenn alles wieder normal ist.“

Das hat mich zum Nachdenken gebracht… Niemand möchte das, was so gut tut und sich so belebend und inspirierend anfühlt, wieder hergeben. Niemand. Wir alle kennen diese Ängste, entweder in Beziehungen, Urlauben, ja sogar beim Essen… Man denkt immer:
„Ich will nicht, dass die Tüte Chips gleich leer ist!“
„Ich will nicht, dass der Sonntag zu Ende ist und morgen wieder Schule oder Arbeit auf dem Programm steht!“

Auch ich versuchte in der Vergangenheit immer, die Zukunft zu verdrängen. Besonders damals in den Anfängen meiner Karriere, in der ganz Deutschland mir drei Monate lang im TV – und das Tag für Tag – dabei zusah,
wie ich meinen Traum „auf der Bühne zu stehen“ lebte. Ich hatte dort schon immer Angst vor dem „Danach“!

Und natürlich war es danach in der Realität alles andere als leicht.

Auch das Ankommen nach einem langen und soooo schönen Sommerurlaub ist immer hart, das kennen wir alle.
Man würde am liebsten sofort zurückfliegen.
Aber machen wir uns klar, dass das Highlight ständig, immer, also 24 Stunden und sieben Tage die Woche in exakt gleicher Form und Ausprägung um uns herum wäre, dann wäre es kein Highlight mehr, würde nach und nach an Besonderheit verlieren und den andauernden Adrenalin-Kick könnte auch keiner mehr ertragen!
Der Körper braucht auch Zeit, um zu verarbeiten, die Seele Zeit zum Nachkommen.

ABER:
Ich finde es aber enorm wichtig, sein Leben so auszurichten, dass – vielleicht nicht täglich – aber regelmäßig das Blut vor Freude in Wallung kommt, Adrenalin den Körper so richtig auf Hochtouren bringt und man „raus“ geht – aus sich und aus seinem Alltag! Man sollte das Leben leben, in dem man glücklich ist. Leben in der Sonne, mit dem richtigen Job, im richtigen Wohnort, in der richtigen Beziehung, mit den richtigen Freizeitbeschäftigungen.

Man darf nicht ständig Angst haben, dass das Feuer ausgeht – man darf es einfach NICHT AUSGEHEN LASSEN!

Man muss immer rechtzeitig Holz nachlegen. Aktiv können wir unser Leben gestalten! Wir können singen, tanzen, mit anderen Menschen unsere Leidenschaften teilen, rausgehen, die Welt erkunden und das Leben genießen! Wir müssen dafür sorgen, immer brennbares und gut portioniertes Holz nachzulegen. Stetig. Tag für Tag! Keiner legt uns dieses Holz fix und fertig vor die Tür. Manchmal müssen wir vielleicht sogar noch den Baum dafür fällen.
Aber wir alle wissen oder sollten zumindest herausfinden, was unser Feuer am Leben erhält.
Es gibt diese kleinen Hilfen, um „dranzubleiben“, es gibt sie an jeder Ecke!

RTL-Moderatorin Katja Burkard, die ich in dieser Woche ÜBER DEN DÄCHERN DER STADT interviewen durfte, hatte davon einige im Gepäck und in ihr Leben integriert und hat sie mir im Gespräch verraten. Katja ist eine Frau, die brennt. Auf meine Frage, was für sie ein schönes Leben sei, entgegnete sie mir in Nullkommanix: „MEINS!“

BAM! Mehr dazu gibt es dann am Freitag hier bei ÜBER DEN DÄCHERN DER STADT!

Diese Gedanken sollten wir uns alle machen und auch als Mütter, Väter, Omas, Opas, Söhne, Töchter, usw. dafür Sorge tragen, dass es aufregend und spannend bleibt, dass wir nicht zulassen, dass unser eigener Film nur Durststrecken statt dramaturgischer Höhepunkte hat.
Wer schläft nicht bei einem langweiligen Film ein?

Wir müssen uns kümmern, dass es genügend zu feiern gibt, wir auch mal die Sau rauslassen und uns in dem ganzen Chiasamen- und Smoothie-Wahn nicht verlieren, sondern auch mal
L O S L A S S E N und Z E L E B R I E R E N!

Es gibt so viele Möglichkeiten dazu! Es fängt im Kleinen an: Was esse ich? Wie gehe ich? Aufrecht oder geduckt? Singe ich? Tanze ich? Was denke ich über mich? Feiere ich? Umgebe ich mich mit guten Menschen?

Checkt EUER Feuerholz und startet stetig brennend in EUER Frühjahr!
Es wird großartig!

Eine gute Woche für euch alle!
Euer Gerrit