21. Juni 2017

Diese Woche hatte ich wieder das große Glück, bei einem meiner Workshops mit zehn tollen Menschen zu arbeiten und mit ihnen kreativ zu werden: Songwriting in Köln stand auf der Agenda.
Ein grandioser Tag, der mit richtig viel Überwindung, Kreativität, Spaß, aber auch mit Zweifeln, Angst und alten Gedankenmustern gespickt war.
Ziel eines solchen Tages ist natürlich in erster Linie, eine Songidee zu Papier zu bringen und sie hörbar zu machen. Darüber hinaus ist aber noch viel wichtiger, zu lernen, ES EINFACH MAL ZU TUN!!! Zu machen und mal darauf zu vertrauen, dass es schon wird! Und es wurde ja auch! ALLE haben es geschafft!
Da haben wir es wieder! Das Grundthema des letzten Blogs! Es ist halt immer wieder Thema bei uns allen. Gerade in diesen durchstrukturierten Zeiten, in dieser ja auch essentiell strukturierten Gesellschaft, in den durchgeplanten und von Dogmen geprägten Köpfen von uns Deutschen.
Natürlich stehen wir einerseits dadurch wirtschaftlich gut dar und es gehört auch zu unser aller „Steckenpferden“, sich davon leiten zu lassen, denn das schafft die für mich so liebgewonnene Verbindlichkeit und Sicherheit in diesem Land. Also bisher! Gleichzeitig verlieren wir aber auch alle – und das seit der Kindheit -unsere Leichtigkeit, verlernen unser natürliches Empfinden für Situationen und verlassen uns immer seltener nur auf uns selbst.
Bei meinen Workshops und Kursen versuche ich den Teilnehmern das natürliche Gefühl für sich selbst, in Wort, Sprache, beim Singen oder in einer Gruppe ein Stückchen wiederzugeben.
Ganz unterschwellig wird man dann hingeführt zum „EINFACH MAL MACHEN“!
Erst mit Hilfestellung und mit der Sicherheit, dass jemand da ist und einem hilft, später dann ganz allein und sogar unter leichtem Druck.
Warum? Damit man sich und seine Fähigkeiten wieder kennenlernt. Jeder kann Songs schreiben, jeder kann Texte schreiben, jeder hat eine Stimme, jeder kann singen oder was auch immer und JEDER kann dadurch glücklicher werden.
Man kann alles lernen, muss es aber erstmal machen.
Dabei ist mir durchaus bewusst, dass nicht jeder textet wie Udo Lindenberg, einen Hit schreibt, singt wie Whitney oder oder oder…Aber egal!
Aber, wenn man es nicht rauslässt, weiß man nicht, was draus geworden wäre.
Hier passt der alte Spruch „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ gut.
Außerdem macht es GLÜCKLICH!

In einem Telefonat erzählte mir gestern eine Freundin ein wunderschönes Beispiel dazu.
Einer Freundin hatte Geburtstag und sie wollte ihr zum Geburtstag unbedingt ein Liedchen singen und … sie hat es einfach getan!
Nach eigenen Aussagen zwar schief und krumm und mit Gelächter dazwischen, weil es nicht so funktioniert hat, wie sie wollte, ABER: Die Freude war so groß und auch das Glücksgefühl danach, es einfach getan zu haben, dass sich dieses Lied in vielerlei Hinsicht gelohnt hat. Ist das nicht der Sinn?
Was hätte einem ein perfekt intoniertes, leises, schüchternes aber langweiliges Ständchen gebracht? GAR NIX!
Also raus damit und weg mit den Zweifeln und Strukturen!

In einem meiner Lifecoachings diese Woche ging es um den Wandel, den wir alle vollziehen möchten. Den Wandel vom ängstlichen und der Vergangenheit zugewandten Person hin zur offenen und loslassenden Person und wie schwer es ist, sich in dieser Phase zu befinden. Zu wissen und bereits zu merken, dass es sich nicht richtig anfühlt, so wie es ist und war, aber auch noch zu viel Angst zu haben, sich aus seiner Metarmophose zu lösen und seinen sicheren „Kokon“ zu verlassen.
Dazu habe ich meiner Schülerin ein Bild für die Woche mitgegeben, dass ihr vielleicht dabei helfen könnte, ihren Kokon bald zu verlassen. Es geht um das Bild einer Raupe.

Viele Menschen und vielleicht auch Raupen denken, dass der Kokon, indem sie sich befinden, dem Ende der Welt nahe kommt. Man fühlt sich isoliert und abgeschottet. Das Leben scheint irgendwie zu Ende zu sein.
Es ist aber nur die Zeit im Leben, in der man sich auf sein neues, sein zweites Leben vorbereiten kann und darf. Diese Zeit ist ein Geschenk, es wachsen einem quasi Flügel und wenn dann der Kokon platzt, verlässt man als Schmetterling sein altes Leben!

Hat mich total gekickt dieses Bild…
Schön, oder?
Also an alle Raupen, Metamorphos’ler oder Schmetterlinge – keine Angst und mutig voran! Ein neues – DEIN zweites Leben steht in den Startlöchern!

Nutzt diese großartige Woche,
Euer Gerrit