23. August 2017
Köln, Rheinufer
Nach einer wunderschönen Urlaubsauszeit bin ich nun wieder da, wieder in meinem Alltag, der sich aber gar nicht so sehr wie Alltag anfühlt! Gott sei Dank! Zwar ist alles ein bisschen wie vorher: Der Wahlkampf tobt an den Straßen, Trump und Nordkorea liefern sich nach wie vor eine verbale „Eiervergleichs-Schlacht“ und meine Balkonpflanzen brauchen ständig literweise zu trinken, obwohl das Wetter sich ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Und trotzdem fühlt es sich nicht so richtig an wie immer. Die Urlaube haben was mit mir gemacht. Was ist passiert? Das Leben!
Was ist mit deinem Urlaub? Was hat er mit dir gemacht? Was haben die letzten Wochen in deinem Leben mit dir gemacht, auch ohne Urlaub?
Eigentlich bringt jedes Voranschreiten im Kalenderblatt etwas Neues:
Neue Menschen, neue Chancen, neue Wege, neue Herausforderungen, neue Denkweisen! Es kann sogar sein, dass eine neue Lebensphase plötzlich und völlig unerwartet vor der Tür steht und du merkst, dass da ein Zug angepoltert kommt, auf den es aufzuspringen gilt. Nur, hättest du den Mut, es zu tun?
Würdest du das Nötigste in einen Koffer schmeißen und dann los…?!
Ich habe mir diese Woche wieder Zeit genommen, mir einen guten Film anzugucken. Im Fernsehen gab es nichts, was mich interessiert und da ich meine kostbare Zeit nicht mit rumzappen verschwenden mag, entschied ich, mir den Film IM RAUSCH DER STERNE anzusehen.
Bradley Cooper als Sternekoch, der als ehrgeiziges, aber unmenschliches Wesen, in sein altes Leben zurückkehren möchte, das er einst voller Scherben hinterließ!
Auf dem Weg zu erneutem Ruhm und zum dritten Stern lernt er wieder zu leben und zu lieben. Ein großartiger Film, den ich euch heute wärmstens empfehle:
- https://www.amazon.de/Im-Rausch-Sterne-Bradley-Cooper/dp/B018YXCQ4M
In einer Szene fällt der für mich wieder entscheidende Satz des ganzen Filmes:
Die Menschen werden süchtig danach, sich so zu fühlen, wie sie es jeden Tag tun!
Jaaaa, genau!!! Das ist es! Egal, ob gestresster Manager in der Großstadt, egal ob erfolgreicher Broker aus Frankfurt,
frustrierte Hausfrau aus Dortmund oder drogensüchtige Schulabbrecherin aus Chemnitz – sie alle werden süchtig nach dem „wie immer“! Die Negativspirale legt los! Leider völlig irrelevant ist dabei, ob Menschen dabei erfolgreich, körperlich, süchtig, unglücklich oder gestresst sind.
Glücklich meist auf jeden Fall nicht, wie ich jeden Tag als Coach merke.
Sie bemerken keinen Ausschlag mehr in ihrem Leben, sie meiden Veränderungen, sie meiden es, sich zu spüren. Frei nach dem Motto:
Wenn ich immer nur das Gleiche mache, kann auch nur das Gleiche passieren.
Kontrollverlust und Angst vor Veränderungen sind hier wohl zwei der Gründe. Wie geht es dir in deinem Leben?
Lebst du oder krallst du dich an allem fest, damit das wahre Leben ohne große Bewegungen an dir vorbeizieht?
Wir sollten unser Leben aktiv gestalten, in dem wir immer die aktuellsten Geschehnisse und Erfahrungen einbauen, wir sollten uns nicht hinter unserem Alltag verstecken, nicht süchtig nach Normalität werden, also zumindest nicht ständig.
Zum Ausruhen, Kraft tanken und Seele baumeln lassen okay, aber danach gehört „sich spüren“ und „neue Wege“ gehen, abenteuerlustig und mutig bleiben auf den Tagesordnungspunkt Nummer 1!
Wenn wir süchtig sind, dann nach „Mehr“, nach Leben, nach dem „Echten“, nach Abwechslung, nach „Wow!“.
Keiner freut sich über die Tiefschläge im Leben, keiner über die menschlichen Abgründe oder Verluste, aber nur weil man eben diese Faktoren vermeiden will, darf man sich nicht emotional „zur Ruhe setzen“. Meist folgt ja auch nach einer Veränderung die bekannte „Verschlimmbesserung“. Aber das gehört dazu und ich, du, wir alle sind dafür eigentlich stark genug. Ohne geht es halt nicht, aber das Danach ist es IMMER wert! Das kann ich nur bestätigen!
Wir sollten „Lebens-Junkies“ sein, die sich miteinander auf den Weg machen, mit guten Menschen an der Seite, die mit einem „drauf“ sind und die kommenden „Ups & Downs“ mit einem erleben und ebenfalls für sich nutzen!
Unsere „Droge“ heißt „Leben“ – mit allem was dazugehört!
Alles hat seine Bedeutung…
Ab heute wünsche ich euch deshalb keinen „schönen“ Tag mehr oder eine „schöne“ Woche, denn was bedeutet das schon?!
Es deutet auf „Alltag“ hin.
Nein, ab jetzt wünsche ich euch eine „bedeutungsvolle“ Woche, die euch und euer Leben verändert!
Euch süchtig macht nach „mehr“!
Euer Gerrit
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