3. Januar 2018

Sant Elm, Mallorca

Zuerst einmal wünsche ich euch ein bedeutungsvolles neues Jahr! Eines, das sich am Ende des Lebens von all den anderen abhebt, eines, an das man sich erinnert, weil es anders war!
A year to remember!

Über die Feiertage und zwischen den so zelebrierten und gut organisierten Fressorgien habe ich mir – und ihr bestimmt auch – Gedanken gemacht, was man sich für das neue Jahr so wünscht!
„Vorsätze“ sind ja immer ein schwieriges Thema, aber Gedanken mit angeschlossenen Verbesserungsvorschlägen, “Richtungskorrektur” oder “Neuausrichtung” treffen es eher, finde ich!

So wie alle großen Companies am Anfang des Jahres ihren Etat vergeben, alle Parteien sich ihre politischen Ziele setzen und man die Reisen und Familienurlaube plant und bucht, genauso sollte man sich klarmachen, wo man in diesem Jahr hin will!

Wohin soll meine Reise gehen?
Was möchte ich für ein Jahr? Ein Jahr der Veränderung oder ein Jahr des Stillstands?
Was würde mich glücklicher machen als im letzten Jahr?
Was will ich beispielsweise verdienen?
Welche Träume möchte ich mir erfüllen? Was brauche ich dafür?
An welchen Stellschrauben möchte und kann ich drehen? Beruflich? Emotional?
Was kann ich sofort anpacken, was erfordert mehrere ineinandergreifende Zahnräder und dadurch Geduld?

Ein Zitat ist mir in einem tollen neuen Buch begegnet, das mir eine liebe und sehr kluge Schülerin von mir zu Weihnachten geschenkt hat. Ich kann euch dieses Buch, obwohl ich es noch nicht durchgelesen habe, schon ans Herz legen:

Es heißt “Die fünf Geheimnisse, die sie entdecken sollten, bevor sie sterben” von John Izzo und er zitiert Henry David Thoreau:

“Die größte Tragödie ist, am Ende des Lebens festzustellen, dass wir die ganze Zeit geangelt haben, obwohl wir gar nicht auf Fisch aus waren!”

Wer reinlesen möchte:

 

Dieses Angler-Bild hat mich zum Nachdenken gebracht und mich zum heutigen Text animiert und meinen Urlaub mit tiefsinnigen und gleichzeitig mich anzündenden Gedanken angereichert. Natürlich ist es fast unmöglich, nicht in Gedanken zu schwelgen und dabei mit offenen Blick über die Bucht von Sant Elm auf Mallorca zu schauen. Aber auch zu Hause, wo der Sturm tobt und alles vom Wind neu geordnet und gleichzeitig durcheinander gewürfelt wird, sollte man die Gunst der Stunde nutzen und sich von den Dingen trennen, die “weg” können. Bevor man – im positiven und negativen Sinn typisch deutsch – wieder die Angel rausholt und seine Köder auswirft, sollte man überlegen, was am Ende des Tages im Eimer liegen sollte. Soll es überhaupt Fisch sein? Etwas anderes? Mag man überhaupt Fisch? Findet man “Angeln” überhaupt noch cool, fand man es jemals cool oder nimmt man die Angel einfach routinemäßig aus der Garage, ohne nachzudenken und fängt einfach wieder an?!
2015, 2016, 2017 und jetzt auch noch 2018?!

Es ist natürlich sehr beliebt und einfach immer weiter im Hamsterrad zu laufen, man sollte und darf es auch nicht verurteilen, weil alles seine Zeit hat, ABER stellt euch doch wirklich mal bildlich vor, wie schrecklich es wäre, wirklich auf dem Weg nach Hause von einem eigentlich so erfolgreichen und langen Angeltag zu merken, dass es komplette Zeitverschwendung war? Dass es nur aus Langeweile, Angst oder Routine geschah und man völlig an seinen Leidenschaften vorbei gehandelt hat oder man sich der sich verändernden Welt entzogen hat, die längst neue Möglichkeiten und neue Aktivitäten – abseits des Angelns – bietet und einen einlädt, es auszuprobieren?!

Das Jahr ist jung, unser Geist auch, wir nutzen so wenig unseres so großen Potenzials – schmeißen wir den Köder aus und angeln uns 2018 das, was wir haben wollen! Vergessen wir die Bescheidenheit, den Verzicht, die zweite Reihe und angeln uns die Pole-Position!

Und wer nicht mehr angeln will, lässt es einfach – neue Aufgaben warten schon und kommen dann fast wie von allein!

Bis nächste Woche,
Euer Gerrit