27. September 201 – Köln City

Ich schreibe euch hier gerade mitten aus meinem Umzugschaos! Alles ist voll mit Kartons, Unordnung und man denkt, wie soll das alles nur wieder irgendwo hin- oder hineinpassen?! Jeden Tag kommen Gott sei Dank Tischler, Elektriker usw., um zu helfen, schnell wieder in den Normalmodus zu kommen!

Aber irgendwie tut es auch gut – immer wieder schmeißt man weg, man sortiert aus, man verschenkt und macht sich Gedanken über die Frage „Macht es mein Leben glücklicher?!“. Man erleichtert sich.

Bewegte Zeiten – im wahrsten Sinne des Wortes! Man trifft Entscheidungen, man verändert sich und das Leben dadurch gleich mit!
Und dann war in Deutschland noch Wahltag…
Was sich durch die Wahl am Sonntag verändern wird, werden wir sehen – das Leben wird auch hier seinen Weg finden und ihn gehen! Da können wir sicher sein.
Und da sind wir auch schon beim Thema.

Am Wochenende war ich noch in meiner alten Heimat – im Norden des Landes – und hsne mit meinen beiden Nichten auf dem Spielplatz gespielt und genau dort erlebte ich eine Szene und hörte einen Satz, der mich zum heutigen Blog animiert hat.

Szene: Meine kleinere Nichte (sechs Jahre) klettert mutig und entschieden auf ein Klettergerüst, meine neunjährige Nichte ebenso entschieden hinterher.
Bis zur Schwelle, an der man über ein Hängenetz klettern muss, waren die beiden gleichauf. Die Sechsjährige setzte ohne zu überlegen ihren Weg fort, die Neunjährige stoppte plötzlich, als ihr bewusst wurde, dass sie jetzt auf sich alleine gestellt war. Ein Hängenetz und die Möglichkeit, durch die Maschen zu rutschen.

Nach mehreren Anläufen und der eigentlich festen Entscheidung, umzukehren, da ihre Angst zu groß war und sie nicht wusste, wie sie am Ende wieder das Seil zum Runterrutschen erreichen könne, gab es einen Satz ihrer jüngeren Schwester:
„Du musst vertrauen!“

Ich dachte, ich höre nicht richtig! Aus dem Mund einer Sechsjährigen kommt solch ein elementarer Satz! Wahnsinn, oder?!

Du musst vertrauen! Was genau sie damit meint, könnte sie mir wahrscheinlich nicht erklären, aber es ist in ihr! In uns! In dir!

Denn genau darum geht es!

Ich erklärte meiner zweifelnden Nichte dann dazu, dass man meistens nicht weiß, wie man etwas zu Ende bringt, wenn man begonnen hat. Kein Diktat, keine Arbeit, keine Schulzeit, keinen späteren Job, ja noch nicht mal eine Beziehung – wir wissen nur, dass wir eigentlich gar nix wissen! Stimmt’s?! Wir müssen es anfangen und dann sehen, wie es weitergeht.

Wir müssen dem Leben vertrauen und gucken, was am Ende rauskommt. Wir müssen uns vertrauen, es jeden Tag (wieder) lernen, uns zu vertrauen. Unsere Gedanken trainieren, uns selbst testen und es einfach mal darauf ankommen lassen.
Die Kontrolle entziehen und sich treiben lassen, um dann an der richtigen Stelle (wir werden es dann wissen?!) auszusteigen und „Danke“ zu sagen!

Der Weg zum Vertrauen geht über Selbstliebe, Selbstwertgefühl und funktioniert nur durch das erneute Lernen von Vertrauen – in sich und in das Leben!

Wenn eine Sechsjährige es in sich hat, wissen wir zumindest, dass es da war und noch da sein müsste! Irgendwo! Vielleicht verschüttet, aber da! Yes! Good news, oder?!

Nur, um die Geschichte zu Ende zu bringen… Danach hat sie es geschafft – und ist danach auch noch gleich ein zweites Mal hoch und wieder runter!
Zum Manifestieren quasi – um „da oben“ Bescheid zu geben, dass sie es jetzt kann! Und sich selbst nochmal bestätigend, so wie man sich nochmal vergewissert, dass das Auto oder die Haustür auch wirklich verschlossen ist.

Sie hat ihre Lektion gelernt!
Was ist mit dir?
Vertraust du dem Leben?

Es ist recht einfach, es zu üben, denn jeden Tag gibt es unglaublich viele Situationen! Man muss wirklich nur aufmerksam durch die Welt laufen und seinen Tag analysieren! Zum Beispiel kann man fluchen und sich hundert Jahre aufregen, warum dieses oder jenes bei der Arbeit nicht geklappt hat oder man wartet ab und merkt dann IRGENDWANN SPÄTER: „Ahhhh ja, das hat nicht geklappt, damit das jetzt so kommen kann!“
Die Geduld müssen wir dann leider haben.

Wichtig ist es dann, aktiv zu sein und wie meine Nichte, sich nochmal und ganz selbstverständlich darin zu bekräftigen und zu wiederholen. Nur so, stellt sich dieses Kraft ein.

Vertrauen ist erstmal angeboren, wenn es nicht direkt schon durch Einflüsse zerstört wird, meistens müssen wir es aber neu erlernen und uns alle auf den Weg zu meiner persönlichen Lieblingserkenntnis machen:

ES KOMMT NICHT SO, WIE DU WILLST, SONDERN WIE ES FÜR DICH RICHTIG IST!

Das ist leider und fast nie identisch! Schön wär’s, aber das Disneyland hatte schon zu! 😉

Den Weg bereiten deine Gedanken, wann genau was passiert, entscheidet dann das Leben!

Wir können froh sein, dass wir an durchsichtigen Fäden hängen, die wir nicht sehen, sonst würden wir Deutschen wahrscheinlich bis zu unserer Beerdigung alles minutiös durchplanen! Ähnlich wie ein Drachen werden wir schon in die Richtung gesteuert, die uns ordentlich Wind ins Gesicht bläst, damit wir höher steigen können!

Also besser: Vertrauen! Dem Leben!
Dir selbst!

Lassen wir Platz für all das, was uns wachsen lässt!

Eine wachstumsreiche Woche,
Dein Gerrit