Kürzlich habe ich in einem meiner Lieblingsfilme diesen Satz gehört und seither muss ich fast täglich an ihn denken, weil wir alle momentan stärker denn je jeden Tag diese Entscheidung treffen müssen:

Wer mutig genug ist, alles hinter sich zu lassen, angefangen von Besitz, alten Wunden und Gedankenmustern und Gewohnheiten und wer bereit ist, sich auf den Weg in eine unbestimmte Zukunft zu machen, der findet am Ende die Wahrheit und das Glück (“aus Eat, Pray, Love”).

Diese Zeit ist gespickt von so vielen Veränderungen, Sorgen und Ängsten, dass man manchmal gar nicht mehr hinterherkommt mit seinen Gedanken und sich am liebsten in kleine Paralleluniversen flüchten möchte. Uns allen fehlen die “Gedankentankstellen”, um uns aufzuladen, uns zu sortieren, zu regenerieren und zu besinnen. Jeden Tag reagieren wir nur auf die sich so schnell verändernde Welt um uns herum, aber uns bleibt kaum Zeit aktiv zu erschaffen, zu kreieren, kreativ zu sein, zu agieren – geleitet von unserem Gefühl im Bauch, von unserer inneren Stimme. Wir hören zu, was andere sagen, weil es zur Zeit auch kaum anders zu funktionieren scheint, denn wir müssen momentan gefühlt alle Kanäle auf Empfang haben, damit wir neuste Entwicklungen und Tendenzen mitbekommen, uns schützen und in Sicherheit wissen können.

Was wir tun können, ist aber diesem Flow der Welt zu folgen. Dagegen zu gehen ist natürlich eine Variante, führt aber mit beängstigender Sicherheit aber zum Scheitern. Zu stark die Veränderungen, zu stark die Transformation des einzelnen, der Gesellschaft und der gesamten Welt.

Also gehen wir lieber mit, folgen dem neuen Takt, aber das heißt: loslassen und annehmen.

Reißt die Flut Liebgewonnenes und Altbewährtes mit sich fort, können wir versuchen, es zurückzuholen und mit aller Kraft darum kämpfen oder… wir lassen es schweren Herzens ziehen.

Lassen es “einfach” gehen. Lass “einfach” los.

Mit den so kraftvollen und zerstörerischen Wellen der Flut. Loslassen. Die Flut hat einen Plan. Einen, den wir nicht verstehen.

Sie weiß schon, was sie tut. Die Welt hat einen Plan.

Wir können nichts weiter tun, als das Vergangene hinter uns zu lassen. Besitztümer, Vorstellungen, alte Gedankenmuster und Konstellationen, die immer wie in Stein gemeißelt schienen, sind eben doch nicht in Stein gemeißelt, sondern auch sie unterliegen der Zeit.

Das, was bleibt, ist das Warten auf die Ebbe und das Annehmen der Ebbe, wenn sie denn da ist, denn sie ist es, die uns dann Zeit zur Einkehr bietet.

Zeit, um uns an die neuen Umstände und Ist-Zustände zu gewöhnen und Zeit zur Reflektion.

Das Annehmen und Akzeptieren der Ebbe bedeutet dann darauf zu vertrauen, dass die Flut wiederkommen wird. Abwarten und in vollem Bewusstsein verharren und zu vertrauen.

Das, was uns in dieser Phase bleibt, ist wieder die Reise nach innen. Dazu begegnete mir eine wunderschöne Fabel aus dem Buddhismus. Sie erklärt mit Hilfe buddhistischer Grundgedanken, worum es bei der Reise nach Innen dabei geht.

Die Fabel handelt von einem hungrigen Fuchs und einer Schildkröte. Der Fuchs erblickt die Schildkröte und will sie fressen. Diese überlegt, ob sie fliehen soll, entscheidet dann aber weise, dass sie wohl für eine Flucht nicht schnell genug sei (,denn sie ist nicht in ihrem Element!) und beschließt stattdessen, sich in ihren Panzer zu verkriechen und abzuwarten. Der Fuchs schleicht immer wieder um den Panzer der Schildkröte drumherum, stundenlang, bis er schließlich aufgibt und geht.

Dem Buddhismus nach steht der Fuchs für all das Negative um uns herum. Negativer Stress, andere negative Menschen, die Medien, Nachrichten, Katastrophen, Epidemien, Feindseligkeit und alles, was uns noch so einfällt und nicht gut für uns zu sein scheint. Nur durch das Zurückziehen in den jeweilis inneren Kern ist es möglich, sich adäquat und notwendig zu schüzen. Zurück in den Panzer. Die Lösung für alles liegt immer in uns selbst. Niemand hat es je anders auf den Weg zur Erleuchtung und hin zum Glück geschafft.

Es liegt in uns. Das, was wir suchen, liegt in uns.

Vor allem in Zeiten der Ebbe. In der Zeit der Ebbe haben wir Zeit, danach zu suchen und uns vorzubereiten. Es gibt die Momente der Einkehr. Genau einer dieser Momente bewegt mich gerade dazu, diese Zeilen zu verfassen.

So viel um mich herum verändert sich, so viele Menschen um mich herum stehen mitten in den Stürmen der Veränderung. Meine Pläne und Vorhaben. Unsere Kultur. Ganze Branchen und Industrien. Viele Jobs und noch mehr Seelen. Unser Land. Unsere Freunde in Amerika. Unser Klima.

Die ganze Welt.

Und dann plötzlich kommt sie aber. Die neue Flut. Aus dem scheinbaren Nichts heraus und gespeist aus der Klarheit und der Ruhe der Ebbe greift sie wieder an. Sie wird Neues anspülen, denn sie nimmt nicht nur. Sie gibt auch und bringt uns neue Chancen, neue Möglichkeiten, neue berufliche Perspektiven, neues Potenzial und auch neue Menschen, neues Wissen, neues Licht und neue Wege. Stellen wir uns einfach mit offenen Armen in die langsam wiederkehrenden Wellen und warten, bis die mächtigen Wellen uns entgegenpeitschen.

Stellen wir uns dazu in den Wind und schreien laut “Ja!”

Nehmen wir an, was kommt und beginnen wir damit, das Jetzt und Hier zu genießen und das Planen von morgen zu vernachlässigen. Lassen wir uns “erneuern” und mitreißen – mit einem weinenden Auge das Vergangene gehen lassen und mit einem lächelnden Auge das begrüßen, was vor uns liegt.

Alles andere macht kaum einen Sinn.

Ich weiß, dass es uns weiter bringt!

„Zerstörung ist ein Geschenk. Sie ist der Weg zum Wandel.“ (aus „Eat, Pray, Love“)

Ich wünsche euch viel Kraft, klaren Durchblick und ganz viel Hoffnung für diese Zeit.

Euer Gerrit

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